HANSJÜRGEN BERTRAM – ein klassischer Dichter unserer Tage
Hoch über dem Brohltal am Rande der Eifel wohnt ein Dichter mit seiner Frau
einsam in seinem Adlerhorst. Aber wie der verlassene Ort mit seinen Wurzeln
tief in die römische Zeit hineinreicht, so auch unser Dichter – vor allem wenn
in ihm JOHANNES VON LUCENCIA, ein prophetischer Eremit vergangener
Jahrhunderte, seine Stimme erhebt, so in
so aber auch in der jüngsten Gabe des Dichters an seine Leser, der repräsentativen Auswahl der leteinischen Gedichte des unter einem Pseudonym schreibenden Deutschrömers Johannes Peregrinus, der hier von seinem Übersetzer und Herausgeber aus dem Nachlaß des inzwischen Heimgegangenen zum ersten Male der Öffentlichkeit vorgestellt wird:
Tief in die römische Zeit hinein reicht unser Dichter, wenn er in echt vergilischem Geiste Ernstes in bukolischen Gewande vorträgt, wie in seinem vorherigen Werk, einem tiefsinnigen Loblied auf den Laacher See:
einem dem Saarbrücker Latinisten P. Dr. CAELESTIS EICHENSEER OSB gewidmetem Werk, das hier ausführlicher vorgestellt werden soll:
Die vorliegende Huldigung an die auch zu Beginn des 21.Jahrhunderts noch unverwelkte Naturschönheit des Laacher Sees wendet sich an für klassische Dichtung noch empfängliche Leser (wie wenige es auch sein mögen!), die wie er in lebendiger Verbindung sind mit den abendländischen Wurzeln, aus denen diese Kulturlandschaft im Schatten des segensreichen, ältesten europäischen Mönchsordens gespeist wird. Die Sprache dieses Kulturraums ist die Sprache Roms. Sie war bis in jüngste Zeit auch die Sprache der katholischen Kirche. Mit ihrer Vernachlässigung und zunehmenden Geringschätzung geht die Abtrennung von unseren ureigensten Wurzeln Hand in Hand, und alle übrigen beklagenswerten Verflachungen und Verluste sind zweifellos auf jenen primären Verlust zurückzuführen.
Der Dichter unternimmt des Unvorstellbare: In der Sprache Ciceros und Vergils zu Hause wie nur wenige, legt er 515 geschliffene lateinische Hexameter vor, die das gesamte Spektrum der Schönheiten des Laacher Sees vor Augen führen, Pflanzen- und Tierwelt, Vulkanismus usw. Auch zur Bezeichnung heute am See gepflogener, moderner Sportarten, wie z. B. des Surfens, fehlen ihm nicht die Worte. Kunstvoll eingeflochten ist die Geschichte eines jungen Mönchs, die mit ovidisch anmutender Eleganz in eroticis brilliert und gleichzeitig die wunderbare Spannung zwischen Geist und Leben symbolisiert, die wiederum den eigentlichen Reiz dieser kultivierten Natur ausmacht und reflektiert.
Möchten sich doch die Ausblicke des Nachwortes bewahrheiten, die dem Dichter und diesem Werk ein Auftauchen aus den verfinsterten Niederungen dieses Säkulums prophezeien, wenn der irrlichternde Glanz eines an geistigen Schein- und Sumpfblüten wahrlich nicht Mangel leidenden Zeitalters denn wirklich einmal verflackert sein sollte!
Inzwischen -- 2005 -- hat unser Dichter einen zweiten Band seiner Idyllien und Elegien über den Laacher
See vorgelegt:
Dieser zweite Teil der Dichtung erweckt in einem bunten Spektrum Szenen und Begebenheiten rund um den Laacher See zu neuem Leben: Mythisches, Historisches, Aktuelles, sinnlich Wahrnehmbares, Übersinnliches. Die Themenvielfalt reicht von frommer Betrachtung, fiktiven Nymphen-, Enten- und Fischgesprächen über Reminiszenzen an den ehemaligen Abt Fulbert, zu dessen Zeit ein Stollen vom See in den Berg gegraben wurde, sowie an den Laacher Mönch Johannes Butzbach (Piemontanus), den Verfasser des berühmten Reisebüchleins "Hodeporikon", über eine Geistererscheinung in der nächtlichen Klosterbibliothek zu intermezzohaft eingestreuten Stilleben und Genrebildern wie z. B. der in knappe, aber meisterhaft skizzierte Umrisse gebannten "Stunde des Pan" oder einem Picknick am Seeufer, das im ungehemmten Redefluß seiner Hauptakteurin fast zur Komödie wird, einer behaglichen Feierstunde im Seehotel zu Ehren der Gemahlin des Dichters, zu der Idylle des Spielmanns Unserer Lieben Frau, zum winterlichen Selbstgespräch eines Rotkehlchens und last but not least zu verschiedenen in "fabelhaftes" Gewand verpackten Zeitgedichten, in denen sich mitunter auch die nötige Kritik zu Wort meldet und manches in Frage stellt, was heute an geistigen Strömungen in überheblicher Abkehr von jahrhunderte- und jahrtausendealter monastisch-abendländischer Tradition voll und unbestritten im Trend liegt, im Grunde aber von jenem Baume des Paradieses stammt, dessen vergiftete Früchte für den aufmerksamen Betrachter umso greifbarer werden, je weniger jene, die einmal davon gegessen haben, die Herkunft derselben bemerken, bis endlich das lakonische Schlußepitaph de mortuis nil nisi bene! die sich vielfach widerstreitenden Dinge in die rechte und endgültige Ordnung rückt. Und das alles wiederum in der edlen Sprache unseres Kulturraums und der katholischen Kirche, für die sie einstmals das Band der Einheit war, das aber von den Geburtshelfern einer neuen, utopischen Einheit so leichtfertig und schmählich zerrissen wurde.
Hier sei als Kostprobe der Kunst unseres Dichters sein Marienlob vorgestellt, mit dem – nach einer Praefatio Archipoetica – der Gedichtband einsetzt:
AD VIRGINEM LACENSEM
Tu quae stella micas per saecula sidera cuncta
luce tua superans, Virgo fidelis, ave!
Infanti, puero, iuveni mihi dulcis imago,
haud neglecta viro, plus veneranda seni!
Tempora praeteriere, quibus clerus populusque
te celebrare hymnis nullibi desierant.
Tempora praeteriere, quibus te magnificavit
plebs tua plebe magis fervida amansque nova.
Ecce quod ornavi
vernali flore poema,
tu nisi rore rigas, flore cadet citius.
Gemmifera cauda
Iunonis qua tumet ales,
frustra se iactant pictor opusque datum,
tu nisi stelligero cinctam diademate frontem
inclinas super hoc carmen inaniloquum.
Cum varii
generis sint grana solo tibi
sparsa,
unumquodque suum tempus habere sinas.
Multiplici fructu
repleant, si terra recuset,
horrea, quae tibi sunt rure,
Patrona, tuo!
Quodsi inter
culmos reperis zizania quaedam,
colligere atque igni dedere vulsa
licet;
vel, si forte mala herba placet male idonea pani,
(bellula quaedam orta est!), ingrediare pede,
ut, si morte perire decet, pereat pede
sancto,
planta obtrita pia subiaceatque tua!
Esse viatori peregrinantique poetae
fax lumenque velis, ut tenebrae fugiant,
ad metam dum operis vitaeque
advenerit unam,
quae vitae verae porta
adamantina erit.
O benedic, quaeso,
patriam, penetralia, vatem
uxoremque piam, cui dicat ille hoc opus,
ut sit
tuta tuis fidium nec priva senectus,
ambos concipiat funeris una dies!
Ah! Bona progenies possit succedere pravae,
ut coepisse queat ver sine fine tuum!
Occidat antiquus
serpens, stet nobile regnum,
stet, Regina poli, regnum ubicumque tuum!
Dum levis unda lacus placido querulove
susurro
ripam lambet eam, te quoque, Diva, canet.
Dum rotat astra polus,
nomen fulgere MARIAE
spectabunt homines semper in ore meo.
Eine Weihegabe unseres Dichters zur inzwischen erfolgten Seligsprechung von Clemens August Graf von Galen, Kardinal der Heiligen Römischen Kirche und Zierde des westfälischen Reichsadels, ist die folgende horazische Ode in lateinischer und deutscher Sprache:
EMINENTISSIMI AC REVERENDISSIMI DOMINI D. CLEMENTIS AUGUSTI S.R.E. CARDINALIS DE GALEN LAUDATIO
Aus Anlaß der giftigen Angriffe, die der Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner, wegen seiner Predigt zum Fest Erscheinung am 6. Januar 2005 von seiten vor allem des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, zu gewärtigen hatte, verfaßte Hansjürgen Bertram folgendes Gedicht:
Weitere Werke von HANSJÜRGEN BERTRAM in deutscher und lateinischer
Sprache liegen unter folgenden Titeln vor:
Alle Bände
können – soweit noch vorhanden – vom Dichter Hansjürgen Bertram bezogen werden.
Kontaktaufnahme über christoph.heger@gmx.de
Aus
verschiedenen Anlässen, insbesondere Heiligsprechungen der jüngsten Zeit, verfasste
Hansjürgen Bertram eine Reihe von Hymnen in lateinischer Sprache:
Ebenso verfaßte er einen Gratulationshymnus zum 85. Geburtstag
Papst Benedikt XVI.
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